
© Jörg Farys, dieprojektoren.de
Interessenvertretung
Das bundesweite Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung
Interessenvertretung
Viele Fach- und Beratungsstellen engagieren sich in Deutschland für geflüchtete Menschen mit Behinderung. Um den Fachaustausch und die Vernetzung zwischen diesen Expert*innen zu stärken, initiierte Handicap International im Jahr 2018 das bundesweite Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung.
Das inzwischen selbstorganisierte Netzwerk trifft sich dreimal im Jahr. Gemeinsam setzen sich die Teilnehmer*innen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung und Flucht- beziehungsweise Migrationsgeschichte ein.
Über das Netzwerk
Das Netzwerk besteht aus Fach- und Beratungsstellen, die schwerpunkthaft an der Schnittstelle Flucht und Behinderung tätig sind. Die Arbeit des Netzwerkes, insbesondere die Vorbereitung der Netzwerktreffen, erfolgt selbstorganisiert durch die teilnehmenden Organisationen.
Nächstes Netzwerktreffen: 26. und 27.06. Berlin (evangelisches Johannesstift Spandau)
Ziele
Ziel des Netzwerkes Flucht, Migration und Behinderung ist die Stärkung der gleichberechtigten Teilhabe geflüchteter und eingewanderter Menschen mit Behinderung. Dies geschieht auf der Grundlage der Menschenrechte, die in der UN-Behindertenrechtskonvention kodifiziert sind.
Um sein Ziel zu erreichen, sensibilisiert das Netzwerk Politik und Verwaltung für Missstände, Unterstützungsdefizite und Gesetzeslücken, indem es den intensiven Fachaustausch zwischen den Akteur*innen in Politik und Verwaltung initiiert und fördert.
Bundesweites Netzwerktreffen in Präsenz in Berlin
Am 26. und 27.06.23 fand unser diesjähriges Präsenz- Netzwerktreffen in Berlin statt. Fach- und Beratungsstellen, angereist aus vielen verschiedenen Orten in Deutschland, nahmen teil. Gemeinsam tauschten wir uns über die Fragen aus, die uns bei unserer Arbeit an der Schnittstelle Flucht und Behinderung täglich beschäftigen. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Themen Identifizierung besonderer Schutzbedarfe, das neue Betreuungsrecht und die neuen katastrophalen Beschlüsse zum neuen EU Asylsystem.
Einen riesen großen Dank an Enrico Noack (Leipzig) und Franziska Trauzettel (Berlin), die das Netzwerktreffen organisiert haben. Ebenfalls danken wir dem Johannesstift in Berlin Spandau, die uns Räume und Verpflegung zur Verfügung gestellt und die Dokumentation übernommen haben.

Teilnehmer*innen des Netzwerkes Flucht, Migration und Behinderung

MINA – Leben in Vielfalt e.V. - Beratungs- und Kontaktstelle, EUTB-Beratungsstelle, Projekt „Ehrenamt in Vielfalt“

LVG & AFS - Bremer Forum Migration/Flucht und Behinderung

Johannesstift Diakonie Behindertenhilfe - DiaLOG-IN

Evangelische Migrations-und Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA) / Integrationsagentur - Vielfalt und Hilfe durch Inklusion und gesundheitliche Teilnahme

AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.

Lebenshilfe Tübingen e.V. - Migration und Behinderung

Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V. - Interkulturelle Begegnung und Selbsthilfe. Ein Projekt der Ambulanten Familienhilfe der Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V.

Integra gGmbH - sei:dabei - Netzwerk und Mentoring für Inklusionsmacher*innen

AGDW e.V. - Gemeinschaftsunterkunft Nordbahnhofstraße

Diakonie Michaelshoven e.V. - Kompetenzzentrum Flucht, Migration und Behinderung

vkm Hamm e.V. - EUTB Hamm

InterAktiv e.V. - Beratung für Geflüchtete mit Behinderung/chronischer Erkrankung und ihre Angehörigen

v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel - Bethel.regional
Fachstelle Behinderung und Migration

Lebenshilfe Berlin - Lebenshilfe Interkultur e.V.

bridge – Berliner Netzwerke für Bleiberecht bei der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration


SFZ Förderzentrum gGmbH - Fachstelle Migration und Behinderung Sachsen

Cartiasverband für die Diözese Osnabrück e.V. - Netwin 3

Evangelischer Diakonieverband Ulm/Alb-Donau - Fachdienst Migration und Behinderung

MIZ - Migration und Internationale Zusammenarbeit / passage gGmbH - FLUCHTort Hamburg 5.0

Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche (ABC)

Diakonisches Werk Freiburg

Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e. V.
Unser Selbstverständnis als bundesweites Netzwerk
Flucht, Migration und Behinderung
Geflüchtete Menschen mit Behinderung sind eine besonders schutzbedürftige Personengruppe, die vielfach von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen ist. Das bundesweite Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung ist ein unabhängiger, freiwilliger und kooperativer Zusammenschluss von Akteur*innen, die schwerpunkthaft an der Schnittstelle Flucht, Migration und Behinderung tätig sind. Gemeinsam arbeiten wir im Einklang mit den in der UN-Behindertenrechtskonvention konkretisierten Menschenrechten darauf hin, dass eingewanderte Menschen mit Behinderung und ihre Angehörige, unabhängig von ihrem kulturellen, religiösen und ethnischen Hintergrund sowie ihrem Herkunftsland und Aufenthaltsstatus, gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben und ein menschenwürdiges Leben führen können.
Um dies zu erreichen, ermöglicht das bundesweite Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung eine Plattform für den Fachaustausch, die gegenseitige Stärkung und die Interessenvertretung. Basierend auf der Praxiserfahrung der Teilnehmer*innenorganisationen machen wir auf Barrieren aufmerksam und sensibilisieren unter anderem für die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung und Flucht- beziehungsweise Migrationsgeschichte. Trägerübergreifend setzen wir uns zusammen gegenüber Verwaltung und Politik für den Abbau struktureller Defizite ein und erarbeiten fachliche Positionen, die wir der (Fach-)Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
Seine Heterogenität und überregionale Zusammensetzung ermöglicht es dem Netzwerk, eine große Themenbreite abzubilden, auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren und dabei länderspezifische Besonderheiten in den Blick zu nehmen. Solidarisch und gemeinsam mit den Betroffenen sind wir ein Sprachrohr, das einen gleichberechtigten Zugang zum Hilfesystem, zu Inklusion und Teilhabe für alle in Deutschland lebenden Menschen mit Behinderung fordert. Koordiniert wird die Netzwerkarbeit durch das Projekt Crossroads | Flucht. Migration. Behinderung. von Handicap International e. V., das den Netzwerkaufbau im November 2018 initiierte.
Kontakt
Ihr Ansprechpartner
Bei Fragen zu Interessenvertretung kontaktieren Sie bitte:
Karsten Dietze
Referent Advocacy
E-Mail: k.dietze[at]hi.org
Tel.: +030 28043926
Mob.: +49 176 17610112