Uganda: Foto einer älteren Frau, die auf einem Holzstuhl sitzt. Sie hält eine Krücke in ihrer Hand. Sie hat eine Seh- und physische Beeinträchtigung. Neben ihr sitzen ein junger Mann und eine junge Frau von Handicap International. Ein weiterer junger Mann schaut in die Richtung der älteren Frau. Er ist kein Mitarbeiter der Organisation.

Über das Projekt

Menschen mit Behinderungen sind von humanitären Krisen und Naturkatastrophen überproportional stark betroffen. Einstellungs-, Umwelt- und institutionelle Barrieren verwehren oder erschweren ihnen jedoch oft den Zugang zu humanitärer Hilfe und humanitären Schutzmechanismen. 

Um dieses erhöhte Risiko zu begegnen, ist es daher essentiell das Problembewusstsein und die professionellen Kapazitäten zur inklusiven humanitären Hilfe und Koordination auf globaler und lokaler Ebene zu stärken.

Unser Ziel

Wir setzen uns für einen gleichberechtigten Zugang zur, wirksamen Teilhabe in und geleichen humanitären Schutz von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe ein. Der humanitäre Schutz und die Sicherheit von Menschen mit Behinderungen jedweden Geschlechts und Alters ist sowohl eine humanitäre als auch menschenrechtliche Verpflichtung aller Akteure.

Unser Ziel ist das Mainstreaming von Behinderung in der globalen und lokalen humanitären Hilfe im Einklang mit den IASC Leitlinien zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe  - den ersten sektorübergreifenden, weltweit anerkannten Richtinien für inklusive humanitäre Hilfe. Außerdem werden wir Veränderungsprozesse und gute Praxisbeispiele wissenschaftlich dokumentieren.

Was wir dafür tun

Seit 2016 konzentriert sich die Projektreihe "Leave No One Behind!" auf das Mainstreaming von Behinderung in der humanitären Hilfe durch Kapazitätsaufbau, angewandte Forschung und Sensibilisierung. In Phase 2 wurde auch die Fertigstellung und Verbreitung der Leitlinien des Ständigen interinstitutionellen Ausschusses der Vereinten Nationen (Inter-Agency Standing Committee - IASC) zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in humanitäre Hilfe maßgeblich unterstützt. 

Weiterlesen: Mehr zur Geschichte

In Phase 3 (2022-2024) werden wir die Umsetzung der IASC-Leitlinien unterstützen, um die Reaktionskapazitäten für eine inklusive humanitäre Hilfe und Koordinierung zu verbessern. Wir arbeiten in vier operativen Bereichen: 1. Kapazitätsaufbau, 2. Entwicklung und Pilotierung von humanitären Instrumenten, 3. Fachliche Beratungs- und Surge-Mechanismen und 4. angewandte Forschung.

Infografik zu Projektsäulen
Die Infografik stellt die vier Projektsäulen nebeneinander dar: 1. Kapazitätsaufbau, 2. Entwicklung und Pilotierung von Instrumenten, 3.Fachliche Beratung und “Surge Mechanismen” und 4. Forschung. Das Projektziel "Mainstreaming von Behinderung in der globalen und lokalen humanitären Hilfe im Einklaung mit den IASC Inklusionsleitlinien" bildet das Dach über den Projektsäulen.

Wer unsere Zielgruppen ist

Infografik zur Zielgruppe
Die Infografik gibt einen Überblick über die Zielgruppe des Projekts. Der innere Kreis besteht aus der humanitären Community als Ganzes. Die kleineren Kreise sind die spezifischen Gruppen, die das Projekt anspricht. Dies sind deutsche und internationale humanitäre Akteure, regionale und lokale humanitäre Akteure, einschließlich Organisationen von Menschen mit Behinderungen, Forscher und Forschungsinitiativen sowie Studenten und Lehrkräfte.

Unsere Zielgruppe umfasst die gesamte humanitäre Gemeinschaft - verschiedene Akteure, die auf globaler, regionaler und lokaler Ebene im Bereich der humanitären Hilfe tätig sind.

Phase 3 - Leave no one behind! baut auf den in den vorangegangenen Projektphasen begonnenen Aktivitäten auf. Wir setzen den Kapazitätsaufbau der deutschen humanitären Akteure und ihrer lokalen Partner fort, dehnen aber auch unsere Reichweite durch E-Learning-Module und sektorspezifische Lernpakete auf die internationale Ebene aus.

Das Projekt richtet sich auch an die regionalen und lokalen humanitären Akteure, einschließlich an Organisationen von Menschen mit Behinderungen. Wir werden die Bemühungen auf globaler Ebene durch fachliche Unterstützung auf lokaler Ebene zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen und durch Pilotaktivitäten ergänzen.

Phase 1 und 2 haben die positive Wirkung und die Nachhaltigkeit der Projektschulungen aufgezeigt, wenn sie sich an Fachleute in der Anfangsphase ihrer Karriere richten. Daher beziehen wir auch weiterhin Studenten und Dozenten aus Studiengängen für humanitäre Maßnahmen ein.

Wo Wir Tätig Sind

Phase 3 ist eine Kombination aus globalen und lokalen Maßnahmen. Wir setzen den Kapazitätsaufbau der internationalen und deutschen humanitären Akteure und ihrer lokalen Partner fort. In Deutschland ist das Projekt nicht auf eine bestimmte Stadt beschränkt.

Das Projekt weitet seine Aktivitäten auf Ost- und Westafrika aus: Somalia und Somaliland, Südsudan, Uganda, Nigeria, Niger und Kamerun. In diesen Ländern werden die IASC-Leitlinien operationalisiert. Mit internationalen und lokalen humanitären Akteuren werden Arbeitshilfen entwickelt, lokale und fachliche Unterstützungsmechanismen aufgebaut sowie bewährte Praxisansätze dokumentiert.  

Wir werden unsere Ergebnisse, Berichte und die entwickelten Materialien und Tools auch in der humanitären Gemeinschaft auf globaler Ebene verbreiten.

Was wir in Phase 2 erreicht haben

Die Phase 2 hat von 2018 bis 2021, die folgenden Erfolge erzielt:

  • die Finalisierung und Veröffentlichung der IASC-Leitlinie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe unterstützt, sowie diese in Spanisch und Französisch übersetzt;
  • zur Verbreitung der IASC Leitlinien insgesamt 7 Veranstaltungen finanziell und fachlich unterstützt und dadurch ca. 945 Teilnehmende erreicht;
  • insgesamt wurden 27 Weiterbildungsmaßnahmen (7 In-House Trainings, 5 sektor-spezifische Trainings, 2 regionale Trainings und 13 Beiträge in externen Trainings) durchgeführt
  • 698 Personen haben daran teilgenommen, darunter auch zahlreiche Personen, die an verschiedenen Trainings teilgenommen haben;
  • es wurden insgesamt 158 Organisationen, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen nationalen Vereine, sogar 216 Organisationen mit Kapazitätsaufbaumaßnahmen erreicht;
  • insgesamt 13 Organisationen fachlich unterstützt und 7 in-house Trainings durchgeführt; 5 Organisationen nahmen am Coaching teil
  • insgesamt 11 Universitätsveranstaltungen durchgeführt und mehr als 237 Studierende erreicht;
  • es wurde auf 7 Veranstaltungen der humanitären Hilfe und Katastrophenvorsorge das Thema Behinderung platziert und ca. 851 Teilnehmende erreicht;
  • es wurden 2 Fallstudien zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Cox's Bazar, Bangladesch und Südsudan veröffentlicht, sowie zwei wissenschaftliche Artikel.

Mehr Informationen zu unseren Erfolgen und Projektaktivitäten der Phase 2, sind im Projektrückblick verfügbar.