Feldforschung im Südsudan zur inklusiven humanitären Hilfe

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Angewandten Begleitforschung
Cover photo of the South Sudan field report. Shows a group of people sitting together.

Unser Projekt „Phase 2 – Leave no one behind!” fördert die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe. Anhand der globalen Inter-Agency Standing Committee (IASC)-Leitlinien arbeiten wir daran, humanitären Akteuren ein besseres Verständnis vom menschenrechtsbasierten Ansatz von Behinderung in ihrer Arbeit zu vermitteln und Kapazitäten in der inklusiven humanitären Hilfe zu stärken. 

Um die Herausforderungen bei der Umsetzung inklusiver humanitärer Hilfe besser zu verstehen, und bewährte Praktiken zu dokumentieren, widmet sich ein Teil des Projekts der Erforschung von inklusiver humanitärer Hilfe. 

Unsere zweite Fallstudie beschäftigt sich mit der Umsetzung der vier sogenannten „Must-Do“ Actions der IASC Leitlinien im Südsudan. Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Ergebnisse: 

  • Falschannahmen und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen sind in der Gesellschaft und in der humanitären Hilfe noch weit verbreitet. 
  • Dank der Unterstützung von sogenannten „inclusion-focused“ Nichtregierungsorganisationen (NRO) haben sich Organisationen von Menschen mit Behinderungen professionalisiert
  • Außerdem werden Hilfsangebote für Menschen mit Behinderungen wesentlich inklusiver gestaltet.  
  • Einige internationale Organisationen richten spezielle Anlaufstellen ein, um ihre Projekt- und Programmarbeit inklusiver zu gestalten.    
  • Außerdem nehmen sie an Schulungen und Trainings sogenannter „inclusion-focused“ Organisationen teil, um sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und ihre Kapazitäten in der inklusiven humanitären Hilfe zu stärken. Viele entwickeln dafür Aktionspläne und Strategien. 
  • Um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen weiter voranzubringen, muss aber noch mehr in den Kapazitätsaufbau von Organisationen von Menschen mit Behinderungen investiert werden. 
  • Besondere Aufmerksamkeit sollte auf einer Verbesserung der Datenerhebung und – auswertung liegen. Diese müssen nach Alter/Geschlecht/Art der Behinderung aufgeschlüsselt werden und Grundlage jeder Projektkonzeption sein.   
  • Darüber hinaus bedarf es einen intensiven Informationsaustausch und Datenerhebungen zu den Risiken und Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen, auch in nur schwer zugänglichen Regionen.  
  • Besonders Menschen mit psychosozialen oder intellektuellen Behinderungen müssen stärker einbezogen werden.  

Our organization has benefited a lot in terms of the capacity building, trainings, and from gap assessment in terms of inclusion. It has helped us to come up with a new disability guide for the country office, which will inform our programming.  

Interview, Vertreter*in einer internationalen Organisation 

When we look at disability inclusion, it is becoming one of our strongest pillars in our new policy. 

Interview, Vertreter*in einer internationalen Organisation

Bericht herunterladen

Den gesamten Bericht (auf Englisch) finden Sie zugänglich für Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen in den folgenden Formaten hier:  

Zusammenfassung des Berichts herunterladen

Eine kurze Zusammenfassung (auf Englisch) mit den wichtigsten Ergebnissen und einer kurzen Übersicht zur Datenerhebung und – auswertung ist hier verfügbar: 

Das Projekt wird vom Auswärtige Amt (AA) gefördert und gemeinsam mit der Christoffel Blindenmission Christian Blind Mission e.V. (CBM) und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-​Universität Bochum durchgeführt.